Artenförderung Traubenpippau

Projektbeschreibung

Im Auftrag der Abteilung Naturförderung des Kantons Bern (ANF) führte die IMPULS AG grossräumige Kartierungen des Traubenpippaus im Diemtigtal (2021) und im Kandertal (2023) durch.

Hierbei wurden nebst bekannten Vorkommen auch weitere Standorte, welche aufgrund der lokalen Begebenheiten (Hangneigung, Bewirtschaftung, Vegetationsdichte, etc.) geeigneten Lebensraum bieten, nach Vorkommen abgesucht.

Dank den Kartierungen konnten im Diemtigtal und im Kandertal je zehn neue Standorte mit Traubenpippau-Vorkommen festgestellt werden. Zudem konnten die Lebensräumeansprüche der Art eruiert werden. Diese kommen vor allem auf mageren Wiesen und Weiden mit starker Neigung und spätem Schnitt- oder Bestossungszeitpunkt vor.

Die IMPULS AG hat für alle Standorte geeignete Fördermassnahmen formuliert. Nebst Anpassung der Bewirtschaftung oder Durchführung von Pflegeeinsätzen beinhalten diese vor allem auch die Sicherung der Flächen durch Bewirtschaftungsverträge. Die richtige Bewirtschaftung ist grundlegend für den Fortbestand und die Weiterverbreitung des Traubenpippaus, welcher aufgrund der späten Fruchtbildung (Juni) insbesondere auf einen späten Schnittzeitpunkt angewiesen ist. Basierend auf den Erhebungen der IMPULS AG konnte die ANF mit den Bewirtschaftenden entsprechende Vertragsverhandlungen führen. Diese waren sehr erfolgreich und es konnten zahlreiche Standorte gesichert und aufgewertet werden.

Der Traubenpippau ist an Standortbedingungen und Lebensräume gebunden, die heute nur noch selten zu finden und diversen Gefährdungen ausgesetzt sind. Somit resultiert aus dem Schutz einer einzelnen Pflanzenart auch der Schutz eines immer seltener werdenden, jedoch sehr artenreichen Lebensraumes. Somit konnte der Artenschutz auch mit allgemeinen Lebensraumaufwertungen verbunden werden.

Die IMPULS AG führt ähnliche Kartierungen für weitere gefährdete Pflanzenarten durch und begleitet entsprechende Fördermassnahmen im Auftrag der ANF (Bspw. Moorbärlapp, Zierliches Wollgras).

Ausgeführte Tätigkeiten

Kartierung Traubenpippau und Eruierung der Standortbedingungen (Erfassung Ausgangszustand)
Erstellung übersichtlicher GIS-Karten zu den Kartierungsergebnissen
Begehung mit Bewirtschaftenden zur Sensibilisierung und Erhebung der aktuellen Bewirtschaftung
Formulierung Massnahmenempfehlungen zum Schutz und zur Förderung der Art

Traubenpippau

Lebensraum: Der Traubenpippau gedeiht meist an mageren, eher steilen Böschungen, oftmals unterhalb von Hecken oder Waldrändern.

Geeigneter Lebensraum für den Traubenpippau sind Böschungen mit einem späten Schnittzeitpunkt (frühestens Ende Juli). In den umliegenden Wiesen, welche Mitte Juni bereits gemäht worden sind, kann sich der Traubenpippau nicht etablieren. Auch in Weiden mit später Bestossung oder nicht sehr intensiver Beweidung kann die Art gedeihen.

Gefährdung: Zu den Gefahren für bestehende Populationen zählt nebst bspw. zu hohen Nährstoffeinträgen oder ungünstigen Schnittzeitpunkten auch die Verbuschung.