Wiederansiedlung Tamariske
Wiederansiedlung Tamariske
Ein Förderprojekt für die seltene Deutsche Tamariske (Myricaria germanica)
Projektbeschreibung
Im Auftrag der Abteilung Naturförderung und in enger Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten Bern sowie Artha Samen koordinieren wir die Wiederansiedlung der Deutschen Tamariske entlang der Kander. Gestartet beim Saatgutsammeln im Gasterental, hin zur Anzucht, Wiederansiedlung im Feld, wissenschaftlicher Untersuchungen und ersten Erfolgskontrollen sowie Dokumentationen begleiten wird das Projekt vollumfänglich.
Die Deutsche Tamariske (Myricaria germanica) ist eine National Prioritäre Pflanzenart und gilt schweizweit als gefährdet (RL: VU). Der Rückgang dieser auf Pionierstandorte und dynamische Uferbereiche angewiesene Art ist vorwiegend auf Flusskorrekturen und den damit verbundenen Lebensraumverlust zurückzuführen. Eine der wenigen intakten Populationen im Kanton Bern befindet sich entlang der Kander im Gasterental.
Aus dem Samen der Pflanzen im Gasterental konnte der Botanische Garten und Artha Samen rund 600 Pflanzen in Töpfen anziehen. Diese wurden an drei Standorten entlang der Kander ausgepflanzt. Die Wiederansiedlung erfolgte gestaffelt während drei Jahren, um das Risiko von grossen Verlusten aufgrund von starken Überschwemmungen zu vermindern. Dies hat sich gelohnt. Der Ausfall aufgrund der starken Niederschläge im Sommer 2021 konnte mit Pflanzungen im darauffolgenden Herbst teilweise wieder kompensiert werden.
Die Ansiedlung wurde in den ersten zwei Jahren durch einen Masterstudenten der Universität Bern eng begleitet. Eine wissenschaftliche Untersuchung einige Jahre nach der Ansiedlung ist geplant. So können aus dem Projekt wertvolle Erkenntnisse für weitere Förderprojekte gewonnen werden.
Ausgeführte Tätigkeiten
Wir führen folgende Tätigkeiten aus:
- Saatgut sammeln
- Zusammenfassen des aktuellen Wissenstands
- Wiederansiedlung planen und durchführen
- Koordination wissenschaftlicher Begleitung
- Verorten und Vermessen von Pflanzen im Feld
- Dokumentationen inkl. Karten der durchgeführten Ansiedlungen
Neuer Lebensraum: Revitalisierungen der Kander schaffen neuen Lebensraum für die Tamarisken wie bei Frutigen im Gebiet "Schwandi-Ey" (Berner Oberland).
Saatgut: Das Saatgut wurde im Sommer 2018 im Gasteretal gesammelt und auf rund 600 Töpfe verteilt.
Anzucht: Die Pflanzen keimten sehr rasch und gediehen in den Töpfen sehr gut.
Wissenschaftliche Begleitung: Das Projekt wird durch die Universität Bern begleitet. Untersucht wird, welcher Untergrund und welche Distanz zur Kander für das Wachstum der Pflanzen ideal ist.
Wiederansiedlung: Dank der Muskelkraft von Zivildienstleistenden konnten die 600 Pflanzen an zahlreichen Standorten gepflanzt werden.
Deutsche Tamariske (Myricaria germanica): Die Tamariske wächst nur in dynamischen Auen. Sie ist auf regelmässige Überschwemmungen und die dadurch geschaffenen Sandbänke und offenen Bodenstellen angewiesen.
Überschwemmung: Trotz starker Überschwemmung und Überschüttung mit Geschiebe konnten einige der frisch ausgepflanzten Tamarisken wieder austreiben.
Kontakt
Biologin MSc